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Home Offene Fragen Region um Freudenfier Links Kontakt ?
 

Alle Namen

Ewert, Andreas (*1792)
Ewert, Apollonia (*1821)
Ewert, Jakob (*1764)
Gert, Christina (*1785)
Gert, Johann (*1757)
Gehrt, Christian (*1724)
Gehrt, Martin (*1678)
Gehrt, Georg (*um1650)
Gehrt, Jakob (*vor1669)
Gerth, Agnes (um 1884)
Gerth, Aloysius (* 1888)
Gerth, Bruno (*1882)
Gerth, Christian (*1754)
Gerth, Franz Aloysius (*1884)
Gerth, Franz Xaver (*1850)
Gerth, Franziskus Xaverius (*1928)
Gerth, Hans (*1878)
Gerth, Jakob (*1815)
Gerth, Lorenz (*1784)
Grohner, Josepha (*1881)
Hasse, Elisabeth (* um1800)
Hasse, Jakob (*1735)
Jelinski, Adalbert (*1858)
Jelinski, Helena (*1891)
Jelinski, Johann (*1784)
Jelinski, Kasimir (*1828)
Katritzke, Catharina (*1788)
Klawitter, Andreas (*1807)
Klawitter, Christian (*1736)
Klawitter, Christina (*1721)
Klawitter, Melchior (*1712)
Klawitter, Rosalia (*1830)
Klawan, Sophia (*1765)
Kühn, Anna Katharina (*1771)
Lesnik, Anna Maria (*1789)
Lesnik, Christina (*1761)
Lesnik, Martin (*um 1707)
Lesnik, Michael (*1749)
Lysko, Dorothea (*1704)
Miro, Christina (*1763)
Pass, Anna Maria (*1773)
Pribe, Catharina (*um1650)
Remer, Elisabeth (*1745)
Schlesinger, Johann (*1880)
Schlesinger, Josephine (*1906)
Schur, Anna Maria (*1757)
Schur, Catharina (*um 1723)
Schur, Maria (*1696)
Tesmer, Johann (*1787)
Tesmer, Anna Elisabeth (*1809)
Thom, Christina (*1729)
Zadow, Andreas (*1761)
Zadow, Apollonia Mathilde (*1854)
Zadow, Franz (*1719)
Zadow, Johann (*1822)
Zadow, Michael (*1795)
Zirkler, Karl (*1900)
Zirkler, Waltraud (*1930)

 
 

Region und Karten  

Die historisch wechselvolle Geschichte der späteren Grenzmark Posen-Westpreussen begann nicht erst mit der Besiedelung deutschsprachiger Bauern im 16./17. Jahrhundert.
Die germanische Völkerwanderung am Ende des 4. Jahrhunderts (ausgelöst durch die Hunnenkriege) führte zu einer Besiedelung der Gebiete östliche der Elbe durch die Slawen, genauer die Pomoranen, Kaschuben und Polanen.
Im 12. Jahrhundert öffneten die slawischen Fürsten ihr Gebiet zu einer friedlichen Besiedelung durch west- und mitteleuropäische Völker, was bis zum 14. Jahrhundert andauerte. Rheinländer, ja selbst Flamen und Holländer sahen in den neuen Siedlungsgebieten neue Chancen, die ihnen im durch die landwirtschaftliche Revolution ausgelösten Verstädterungsprozess abhanden gekommen waren.

Eine wesentliche Rolle bei der Besiedelung spielten die Kirchenorden, was bis zum planvollen Anlegen von Dörfern durch neu gegründete Klöster reichte.
Die spätere Grenzmark Posen-Westpreussen wurde erst spät besiedelt, vermutlich weil die dortigen Sandböden nur eingeschränkten Ackerbau ermöglichten. Erst im 16. Jahrhundert kam es zu einer erneuten Siedlungswelle, in der vermutlich auch das Gebiet der späteren Grenzmark trotz der ungünstigen Böden umfassend erschlossen wurde. Ein Jahrhundert später dominierte auch hier eine deutschsprachige Sozialkultur.

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Karte: Die Teilungen Polens, cc by sa (John Nennbach), Ursprungsquelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Partitions_of_Poland_german.png

1772, nach der ersten polnischen Teilung, wurde das Gebiet Preußen zugeschlagen. 1793 und 1795 wurde Polen endgültig aufgeteilt, am Ende verfügte Rußland über 80 Prozent, Österreich über 12 und Preußen über 8 Prozent des polnischen Territoriums.
Während Preußen polnisch als zweite Amtssprache akzeptierte und die Hälfte aller Amtsräte Polen waren, kannte das Deutsche Reich ab 1871 keine derartigen Minderheitenrechte. Vielmehr förderte es unbeabsichtigt durch seinen antipolnischen "Kulturkampf" (der auch ein antikatholischer war) den Unabhängigkeitswillen der polnischen Bevölkerung.

Durch die Vereinbarungen des Versailler Vertrags von 1918 entstand Polen als souveräner Nationalstaat neu. Preußen verlor große Teile der Provinzen Posen und Westpreußen.
1922 wurden beide "Restgebiete" zur Grenzmark Posen-Westpreußen zusammengeschlossen. Die polnische Minderheit in der Grenzmark hatte einen Anteil von etwa 2 Prozent an der Gesamtbevölkerung.
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1938 wurde die Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen aufgelöst und an Pommern, Brandenburg und Schlesien angegliedert.
Im Anschluss an das Potsdamer Abkommen fiel das Gebiet an Polen, wobei die Oder/Neiße-Grenze erst 1990 im Zuge der Zwei-Plus-Vier-Verhandlungen zur Deutschen Einheit von der Bundesrepublik als völkerrechtliche verbindlich und endgültig vertraglich anerkannt wurde.

 

Die sogenannte Sanderzone zwischen Schneidemühl und Deutsch-Krone, am Rande eines früheren Urstromtals, ist ein flachwelliges, bewaldetes Gebiet mit überwiegenden Sandböden für Roggen, Gerste, Hafer und Kartoffeln. Zwei Drittel der Böden waren in kleinbäuerlichem Besitz. Den nächst größeren Städten, Deutsch-Krone und Schneidemühl, gelang eine bescheidene Industrialisierung, wobei Schneidemühl als neue Hauptstadt der Provinz 1939 46.000 Einwohner zählte (um 1920 waren es erst halb soviel).

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Foto: Deutsch Krone ca. 1920

Das Freudenfier von 1900 war genauso wie Zippnow, Briesenitz oder Rederitz ein kleines Bauerndorf im östlichen Teil der Grenzmark. Die gesamte Region war nur durch eine geringe Industrialisierung gekennzeichnet. Freudenfier hatte um 1930 etwa 1200 Einwohner. Zum Dorf gehörten die Haussiedlungen Hoppenmühl, Hundefier, Kronerfier, Neu Freudenfier, Sandkrug und Schönthal.
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Freudenfier wurde 1590 erstmals erwähnt. Wie die meisten Dörfer der Umgebung wurden es im 16./17. Jahrhundert gegründet und dauerhaft besiedelt. Das preußische Kontributionskataster verzeichnete 1772 in Freudenfier 77 Einträge (inklusive Familien), deren Besitz sich auf Land (durchschnittlich 15 Morgen) und wenige Tiere beschränkte.
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Foto: Freudenfier, ca. 1920. Oben rechts ein Teil der Familienwiese an der Pilow. Unten Forsthaus, im dunklen Anzug Pfarrer Schade und dessen Vater.

Die Familien Geehrts (im Kataster noch so geschrieben, später Gehrt und erst mit der preussischen Landvergabe um 1800 zu Gerth gewandelt) waren damals Dienstbauern ohne eigenes Land (siehe Kataster bei Weiterführende Links). Nach dem Erwerb des Gebietes durch Preussen konnte Ackerland dauerhaft als Eigentum übertragen werden. Die unten in Teilen abgebildete Urkunde von 1825 übertrug Lorenz Gerth (*1780) Grund, Boden und Landhof.
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Text: Seine königliche Majestät von Preußen, unser aller gnädigster Herr, haben dem (..)prendiat-Einsassen in den Domänen der Provinz Westpreußen zur Begründung ihres jeden Wohlstandes das volle uneingeschränkte Eigentum ihrer Grundstücke höchstlandesrühmlich durch die Verordnung vom 27. Juli 1808 unter den darin enthaltenen Bedingungen zu verleihen, auch diese Bedingungen noch durch die unterm 4.Feburar 1811 vollzogene Deklaration zu ermächtigen geruht. Zu Folge dessen urkundet und bekennet hiermit die königliche Regierung der Provinz Westpreußen, daß der Einsasse Lorenz Gerth ehem. Christian Gerth zu Freudenfier des Domänen Amt Dt. Krone nach der unter dem 7.Februar 1824 gerichtlich abgegebenen Erklärung die vorgeschriebenen Bedingungen von dem in dem gedachten Dorfe in Besitz habenden Guts- und Bauernhofe von vorgeblich Einhundert und einen Morgen - Einhundertvierundfünfzig (..) Magdeburgisch oder Fünfundvierzig (.) Morgen Krien (.) Rüthen (...) übernommen und daher auch das volle uneingeschränkte Eigentum dieses Landhofes samt den darauf befindlichen Gebäuden und allen dazugehörigen Inventarstücken und P(...) erlangt hat.
Zugleich erteilt die königliche Regierung der ihr von der Königlichen Majestät in § 13 der vorgedachten Verordnung ausdrücklich die befugnis, den Einsassen Lorenz Gerth - ehem. Christian Gerth die feste und unwiderrufliche Zusicherung, daß derselbe , seine Kinder, Kindeskinder und rechtmäßige Nachfolger im Besitz sich für ewige Zeiten dieses Eigentums selbständig erfreuen, darüber nach gefallen unter Lebenden sowohl als von Todeswegen gültig bleibt.
So geschehen Marienwerder, 17. Dezember, im Jahr der Christlichen Zeitrechnung Eintausendachthundert und Vier und Zwanzig.

 

Auf diesem Grund befand sich dann das Wohnhaus der Familie, dahinter die Ställe, Gärten und Obstwiesen. Eine zusätzliche Wiese wurde an dem Fluss Pilow gepachtete, der von Schneidemühl kommend nach Norden fließt. Das Haus steht heute noch dort, nur die Bäume fehlen inzwischen.
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Foto: Wohnhaus der Familie Gerth in Freudenfier, Aufnahme ca. 1925.
Rechts: Helena mit beiden Söhnen und Nachbarskindern auf einer Wiese in Freudenfier, ca. 1932.

   

Weiterführende Links:

Umfangreicher historischer Überblick zu Deutsch-Krone

Kontributionskataster 1772/73 für den Ort Freudenfier

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